Daten zur Ortsgeschichte von Oberheinsdorf

Höhenlage: 384m über NN bei der Gemeindeverwaltung, 480m über NN am Oberheinsdorfer Weg bei der Autobahn

Geschichtsdaten

um 1100 Besiedlungsbeginn des Heinsdorfer Grundes aus Richtung des Sorggutes Reichenbach
bis 1400 Besiedlung bis zur Hertelsmühle in Oberheinsdorf
1460 Obirheinrichsdorff
1464 Kurfürst Ernst und Herzog Albrecht leihen Conrad Metzsch zu Mylau beyde Heynrichstorff
1526 Joseph Levin Metzsch zu Mylau führt die Reformation ein
1549 Oberheinsdorf besitzt 18 Lehngüter, die fronpflichtig sind
1557 Oberheinsdorf hat 22 besessene Mann, vier Häusler und 6 Inwohner
1578 Unterheinsdorf wird nach Reichenbach eingepfarrt, Oberheinsdorf und Hauptmannsgrün nach Waldkirchen
ab 1580 Für die Knaben ab dem 6. Lebensjahr galt nun nach der "Kursächsischen Kirchen- und Schulordnung eine Art Schulpflicht. Die Oberheinsdorfer und Hauptmannsgrüner Jungen mussten bei Wind und Wetter nach Waldkirchen in die Schule laufen.
1590 In der "Meißnischen Land- und Bergchronik" wird erwähnt das in Reichenbachs Umgebung lauter Stahlstein gebrochen und in den Hämmern zu Ober-Heinsdorf und Unter-Schneidenbach verarbeitet wird.
um 1600 Aufnahme des Schulbetriebs für die Kinder von Unter- und Oberheinsdorf im Haus Alfred Körner, gelegen an der Grenze zwischen beiden Orten.
ab 1751 In Heinsdorf arbeiten mindestens 31 Gruben auf Eisenstein.
1771 Am 5. Mai setzt ein Blitzschlag Meiers Gutshof in Brand
1785 David Rauh vom Schönheider Hammer fährt in Oberheinsdorf als Fortsetzung der verlassenen Davids-Fundgrube die "Junge Davids-Fundgrube" auf. Die Lager befanden sich 6 bis 8m unter Tage und schienen mit größerer Tiefe noch mächtiger zu werden. Wegen der vielen "Tagewässer" musste der Abbau eingestellt werden.
1788 Auf Michael Schubertes Grund in Oberheinsdorf arbeitet eine Eisenerzgrube. Ein Stollen wird "etliche 20 Lachter" vorgetrieben. 1792 nahmen 9 Mann den Abbau wieder auf. 1795 endete der Abbau.
1793 Erstmals wird im Sächsischen Meilenblatt Nr. 147 unsere Region kartografisch erfasst und auf den Karten werden die Hacken- die List- und die Knorrnmühle verzeichnet. Im Listgrund existieren sieben "Eselsteiche".
1802 Auf Werners Grund wird eine Eisenerzgrube aufgefahren. Im 2 Halbjahr werden 308 Fuder Erz gewonnen und nach Rautenkranz und Morgenröthe zur Verarbeitung transportiert.
1834 241 Einwohner
1875 Oberheinsdorf wird der Amtshauptmannschaft Plauen angegliedert
um 1885 Begründung der Familienbäckerei Wappler / Groß / Zeidler
1889 Einweihung der neuen Schule an der Hauptstraße
1890 410 Einwohner
1892 Charles Rudolf Clad hat im List-Grund wasserreiche Länderreien erworben, vermutlich auch das Gut List, das spätere Fabrikgut. Es beginnt die wassertechnische Erschließung für seine spätere Fabrik.
1893 Die Grube Isolde wird außer Betrieb gesetzt. Das Huthaus samt Schächten ging an die Familie Römer, die hier den den Ausschank "Zechenhaus zur Isolde" eröffnete. Im März 1894 schloss das Huthaus.
1894 Im Juni 1894 eröffnete die im Schweizerstil neu erbaute "Isolde" mitten im Wald ihre Pforten. Das Haus dient heute als Wohnhaus und steht unter Denkmalschutz.
1896 Im List-Gut entsteht ein Turm in dem eine Pumpe untergebracht ist. Die Pumpe fördert Wasser aus einem Brunnen der nahe beim Raumbach angelegt wurde. Der Vierseitenhof kam in den Besitz von Charles Rodolphe Clad und erhält die volkstümliche Bezeichnung Fabrikgut.
um 1897 Bau von Büro- und Fabrikationsräumen für die Fa. Clad im Listgrund
1898 Am 24. September 1898 wird die Fa. Clad zur Aktiengesellschaft
1902 Am 15. Dezember erfolgte die Eröffnung der Industriebahn "Rollbock" Spurweite 1000mm, Streckenlänge 5,4 km; der Bahnhof Oberheinsdorf wird in Betrieb genommen und die im Aufbau befindliche Wollentfettungs AG erhält auf Staatskosten ein Anschlussgleis. Zur glechen Zeit nimmt die Deutsche Wollentfettung AG ihre Produktion auf.
1903 Die letzten Erzgruben stellen ihre Arbeit ein
1904 Am 19. Januar 1904 gründeten 18 Bauern des Heinsdorfer Grundes die "Bezugs- und Absatzgenossenschaft Heinsdorf m.b.H. mit Sitz am Bahnhof Oberheinsdorf.
1914 Tod von Charles Rudolphe Clad. Sein Sohn Werner tritt das Erbe an.
1907 Die Genossenschaft öffnet sich auch für Bauern aus Rotschau und Oberreichenbach. Die Mitgliegerzahl stieg von 18 ( 1904 ) auf 52 ( 1914 ) an.
1917 Die Genossenschaft erweitert sich zu einem Spar- Kredit- und Bezugsverein.
1929 Werner Clad gibt die Deutsche Wollentfettung AG auf und verkauf den Standort an die Fa. Tanax die Taschenlampen und Batterien herstellt. Der Rollbock-Anschluss wird stillgelegt.
1930 Am 15. August wurde unter Kommandant Reinhard Albert die Freiwillige Feuerwehr Oberheinsdorf gegründet. Das erste Einsatzfahrzeug war ein Personenwagen mit 5 Sitzplätzen vom Typ Wanderer, Baujahr 1929. Er diente dem Transport der 1939 angeschafften Tragkraftspritze.
1935 Konkurs der Fa. Tanax. Der Standort der Wollentfettung wird für 19.900 RM an Dr. Otto Roth verkauft. Dr. Roth lässt die Gebäude bis auf das Bürohaus abbrechen. Die Abbruchziegel finden in Oberheinsdorf Verwendung.
1936 Bau des Gerätehauses der Freiwilligen Feuerwehr. In dem Gebäude wurde auch Freibank Fleisch verkauft und es beherbergte eine kleine Gefängniszelle. Außerdem diente es bis 1949 als HJ Heim. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude auch als Notunterkunft genutzt und diente der damals selbständigen Gemeinde Oberheinsdorf als Gemeindeamt.
1937 409 Einwohner, Bürgermeister ist Hr. Walter Meyer. Im Dorf sind folgende Gewerbe angesiedelt: Zimmerer Reinhard Albert im Haus Nr. 6, Schmied Otto Nier, Haus Nr. 10, Gastwitschaft Hans Schlesier, Nr. 14b, Gasthof Karl Blechschmiedt Nr. 17, Bäckerein Groß Nr. 17b, Stellmacher Richard Jacob Nr. 18, Schmied Max Hohmuth Nr. 19, Tischler Richard Häberer Nr. 20, Sattler und Polsterer Albin Huster Nr. 25B. Es gab eine Schützengesellschaft, eine Kriegerkameradschaft, einen Turnverein und den Spar- Kredit und Bezugsverein.
1939 415 Einwohner
1946 467 Einwohner
1952 Das Raiffeisenlager am Bahnhof Oberheinsdorf wird zur Bäuerlichen Handelsgenossenschaft ( BHG ) umgestaltet, in der DDR zur Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe ( VdbB/BHG ).
1952 Die Gemeinde Oberheinsdorf kommt zum neu gebildeten Kreis Reichenbach/V.
1957 Mit Wirkung vom 17.11.1957 wurde der Reiseverkehr dem VEB Kraftverkehr übertragen, auch auf der Bahnstrecke Reichenbach oberer Bahnhof - Mylau - Lengenfeld.
1960 Gründung der LPG "Tempo" Oberheinsdorf. (?)
1961 Die Renak Werke erwerben den Gasthof Oberheinsdorf und richten ihn als Wohnheim ein.
1962 Am 14. September stellt die Rollbockbahn ihren Verkehr ein.
1963 Abbau der Schienen der Rollbockbahn
1963 Schließung der Oberheinsdorfer Schule.
1994 416 Einwohner
1966 Schulanbau in Hauptmannsgrün wird eingeweiht. Schul- und Heimatfest.
1972 Sanierung des Renak Wohnheims im Gasthof Oberheinsdorf, das Gebäude erhielt u.a. neue Fenster. Die Kapazität für die Unterbringen von Gästen betrug 20 Betten. Die Gaststätte und der Saal standen auch der Bevölkerung zur Verfügung.
1990 343 Einwohner. Aus dem Kreis Reichenbach wird der Landkreis Reichenbach.

Die Erfassung endet mit dem 31.12.1993

Die hier angeführten Daten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die "Datensammlung zur Ortsgeschichte von Oberheinsdorf" wurden unter Verwendung der Erfassung von "Daten zur Geschichte von Oberheinsdorf" von Dr. Wolfgang Viebahn erstellt.

Letzte Änderung am Mittwoch, 13. November 2024 um 18:54:16 Uhr.

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